Marketing for future: Green Marketing statt Greenwashing
Als Marketer ist man schnell als Advokat des Bösen abgestempelt. Schließlich geht’s ums Verkaufen, dafür wird uns oft auch gerne mal das Blaue vom Himmel versprochen. Ok – so ganz entkräften können wir das gar nicht. Trotzdem wollen wir eine Lanze für Marketing im Allgemeinen und – aufgepasst – Green Marketing im Besonderen brechen. Denn: Ohne Marketing bleiben leider auch die Unternehmen unsichtbar, die mit ihren Produkten oder ihrer Dienstleistung echte Alternativen bieten. Alternativen, die der Zerstörung unseres Planeten entgegenwirken. Die das System durchbrechen, das uns auf Kosten der Umwelt, von Tieren oder anderen Menschen leben lässt. Ehrliches Nachhaltigkeitsmarketing und transparte Kommunikation sind der Schlüssel zum Erfolg 100 % biologisch abbaubar, klimaneutral, garantiert nachhaltig! Wem klingeln da schon die Ohren? Oder schrillen sogar gleich alle Alarmglocken? Vielen Verbraucher*innen geht es genauso. Wer seine Konsumentscheidungen bewusst hinterfragt, steht schnell am Rande der Verzweiflung. Denn die Zweifel, welche Versprechungen wirklich gehalten werden, sind allgegenwärtig. Stichwort: Greenwashing. Greenwashing “bezeichnet den Versuch von Organisationen, durch Kommunikation, Marketing und Einzelmaßnahmen ein ´grünes Image´ zu erlangen, ohne entsprechende Maßnahmen im operativen Geschäft systematisch verankert zu haben” (Gabler Wirtschaftslexikon). Oft wird uns also wirklich das Blaue vom Himmel – oder eher das Grüne von der Wiese – versprochen, obwohl die Wahrheit eine andere ist. Die große Frage für bewusste Konsument*innen lautet also: Welchem Werbeversprechen kann ich wirklich trauen? Und für uns als nachhaltige Marketingagentur und unsere Kund*innen mit klar grüner Firmenausrichtung: Wie den wirklich nachhaltigen Unternehmen Sichtbarkeit verleihen und sich von den grün gewaschenen Firmen abheben? Sustainability sells Kapitalismus ist der Grund fast allen Übels. Aber das ist in der Breite ein anderes Thema. Dennoch lässt sich auch das Erstarken von Greenwashing mit den Strukturen des Kapitalismus erklären. Denn: Greenwashing ist eine Marketingstrategie, die verkauft. Und letztendlich dreht sich im Handel alles um Gewinnmaximierung. Dafür wird sich auch gerne mal an den verschiedenen Greenwashing-Strategien bedient, um der Firma ein grünes Image zu verschaffen. Dabei ist es ganz unerheblich, was diese Firma tut oder verkauft. Im Klartext: Mit den richtigen Methoden ziehen sich selbst BP oder Nestlè den grünen Mantel der Nachhaltigkeit über. Die Methoden sind nicht nur das Werben mit Unwahrheiten, sondern auch das Verschleiern von Informationen oder das gezielte Ablenken von Fakten. Dabei ist der Grund für diese Bemühungen fast ein positiver. Denn immer mehr Menschen sind sich der Klimakatastrophe bewusst und wünschen sich ein nachhaltigeres Leben. Das führt zu einer steigenden Nachfrage nach ökologischen und fair produzierten Produkten. Womit wir beim Kapitalismus wären: Die Unternehmen wollen aus diesem Wunsch das maximale Kapital schlagen. Grüne Verkaufsargumente rücken in den Fokus der Werbung. Und die Unternehmen profitieren gleich doppelt: Nicht nur die Nachfrage steigt, sondern auch die Marge. Denn Verbraucher*innen sind bereit, für (vermeintlich) faire und nachhaltige Produkte mehr Geld zu bezahlen. Zumindest für die Unternehmen also eine Win-win-Situation. Nur mal kurz die Welt retten Dass den Menschen nachhaltige Aspekte bei ihren Konsumentscheidungen wichtig sind, ist ja zunächstl eine gute Nachricht. Doch gleichzeitig führt uns dieser Wunsch noch tiefer in die Misere. Dann nämlich, wenn Verbraucher*innen getäuscht werden und denken, ihr Konsum hätte keine negativen Auswirkungen. Im Gegenteil – würde die Welt sogar besser machen. Diese Täuschung gelingt auch relativ einfach. Denn die meisten Kaufentscheidungen treffen wir schnell und ohne groß nachzudenken. Stehen wir vor dem Shampoo-Regal in der Drogerie, hinterfragen wir nicht erst aufwendig Werbeslogans, Inhaltsstoffe, Verpackung und Co. Sondern greifen intuitiv nach der Flasche, die unseren Wünschen auf Anhieb am ehesten entspricht. Greenwashing-Strategien lassen uns schnell glauben, dass ruhig alles so weitergehen kann wie bisher, schließlich gibt es für alles grüne Alternativen. Ihr erinnert euch? Selbst Unternehmen, die ihre Geschäfte mit fossilen Energien machen, werden mit der richtigen Marketingstrategie grün. Man hat fast den Eindruck:“Je umweltschädlicher das Kerngeschäft von Unternehmen ist, desto mehr wird versucht, das Unternehmen oder die angebotenen Leistungen als „grün“ dastehen zu lassen” (LPB BW). Der (Über-)Konsum geht also munter weiter. Und der Ressourcenverbrauch übersteigt auch weiterhin die Kapazitäten unserer Erde um ein Vielfaches. Wie also die Aufmerksamkeit auf wirklich faire und nachhaltige Unternehmen lenken? Nachhaltigkeitskriterien rücken mehr und mehr in den Fokus der Kaufentscheidungen Verbraucherverantwortung: Bewusster Konsum Solange die Politik keine klimafreundlichen Regularien für Konsumprodukte aufstellt, liegt die Verantwortung bei den Konsument*innen. Sie müssen letztendlich entscheiden, welche Kaufentscheidungen mit ihren ökologischen und sozialen Werten konform gehen. Umso wichtiger ist es für Unternehmen, sich dieser Verantwortung bewusst zu sein und Kund*innen zu informieren, statt hinters Licht zu führen. Zuletzt haben Verbraucher*innen Rückenwind von einer neuen EU-Verordnung, dem sogenannten Greenwashing-Verbot, erhalten. Diese Verordnung sieht vor, dass mit Begriffe wie “umweltfreundlich”, “klimaneutral” oder “biologisch abbaubar” nur noch geworben werden darf, wenn Beweise dafür vorhanden sind. Ferner sind ausschließlich Nachhaltigkeitslabels, die von offiziellen Behörden zertifiziert werden, zulässig. Es bleibt abzuwarten, wie die Verordnung von den einzelnen Ländern durchgesetzt wird und inwiefern es Unternehmen gelingt, neue Tricks der Täuschung zu entwickeln. Unternehmerverantwortung: Green Marketing Die Flut an nachhaltigen Versprechungen lässt leider auch das Vertrauen in wirklich ökologisch handelnde Unternehmen sinken. Echtes Nachhaltigkeitsmarketing wird immer schwieriger – aber nicht unmöglich und vor allem umso wichtiger! Mit gezielten Green Marketing Strategien – von grünem SEO bis qualitativem Content – bekommen die Unternehmen Aufmerksamkeit, die ökologische und soziale Werte leben. Eine nachhaltige Marketingagentur ist genau darauf spezialisiert. Durch das Einbeziehen von authentischem Nachhaltigkeitsmarketing gelingt es, sich von Unternehmen abzugrenzen, die Greenwashing betreiben. Greenwashing-Strategien: Erkennen – Enttarnen – Entgegenwirken Erst wenn man sich der gängigen Greenwashing-Praxis bewusst wird, gelingt es, Maßnahmen für ein ehrliches Nachhaltigkeitsmarketing zu entwickeln. Beweise statt schwammige Begriffe Während Begriffe wie “bio” und “öko” zumindest in einigen Bereichen rechtlich geschützt und an bestimmte Anforderungen geknüpft sind, dürfen Begriffe wie “umweltfreundlich” oder “natürlich” willkürlich verwendet werden. Ein grünes Marketing zeichnet sich dadurch aus, dass diese Begriffe nicht nur verwendet werden, um vermeintlich nachhaltige Eigenschaften zu suggerieren. Jedes dieser Adjektive bedarf einer Erklärung, wodurch das Produkt umweltfreundlich, natürlich usw. ist. Ehrlichkeit geht vor Perfektionismus Die Authentizität wächst, wenn man ehrlich kommuniziert, statt das Maximum zu propagieren. So erzeugt es mehr Vertrauen in eine Marke, wenn sich die Kommunikation darauf fokussiert, an welchen Stellen CO2 eingespart wird, anstatt den
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